Buch, Deutsch, 364 Seiten, Verlag Franz Vahlen GmbH
Autoren: Erwin Sailer, Prof. Dr. Hansjörg Bach, Matthias Ottmann und 1 weitere
Herausgeber / Co-Autor: Prof. Dr. Hansjörg Bach, Dr. Matthias Ottmann, Erwin Sailer, Frank Peter Unterreiner
Erscheinungsdatum: 2005
ISBN: 380063225X
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Vorwort der Autoren
Der Grundgedanke dieses Buches besteht darin, Erklärungsansätze für „den“ Immobilienmarkt auf der Grundlage seiner geschichtlichen Dimension und seiner Rahmenbedingungen zu liefern und das Marktgeschehen theoretisch so zu durchdringen, dass die daraus gezogenen Erkenntnisse in Entscheidungen des Immobilienmanagements einfließen können. Dies bedurfte einer Auseinandersetzung mit den Managementtheorien, die teilweise relativ „marktfern“ erscheinen. Managementkonzepte können nur bestehen, wenn deren Wirkungsweise und Wirkungskette am Ende mit allen damit verbundenen unternehmerischen Prozessen die Erwartungen des Marktes erfüllen.
Wichtig erschien den Autoren der geschichtliche Rückgriff auf früher diskutierte Fragen insbesondere der Wohnungswirtschaft, um in unserer gegenwartsorientierten Zeit die Erkenntnis wach zuhalten, dass unsere heutigen Sichtweisen und Urteile nur vor dem Hintergrund geschichtlicher Entwicklung zu verstehen sind. Manches, was als neue oder gar moderne Fragestellung erscheint, war in früheren Zeiten oft schon auf erstaunlich hohem Niveau diskutiert worden.
Sich mit historischen Abläufen auseinanderzusetzen, macht aber auch deshalb Sinn, weil die unregulierten wirtschaftlichen Szenarien der Zeiten wirtschaftlicher Liberalität viel besser die Wirkungsweisen und –intensitäten des Marktes abbilden, als dies heute möglich ist. Ableitungen aus unregulierten Märkten genossen eine größere Plausibilitätsakzeptanz und die „ceteris paribus“ – Vorgabe deckte ein schmaleres Realumfeld ab, als dies heute der Fall ist. Da dieser Markt auch dann, wenn ihm wenig Spielraum gelassen wird, mitunter heftig reagiert, ist es sinnvoll, sich mit seinem Charakter als dynamische Residualgröße im Wirtschaftsganzen auseinanderzusetzen. Der Immobilienmarkt von heute bewegt sich in einem zunehmend dichter gewordenen Regulierungssystem. Preis- Einkommens- und Angebotselastizitäten zeigen in einem Gestrüpp von Subventionierungen, sozialen Abfederungen und ökologischen Rücksichtnahmen andere Verlaufsformen, als sie sich einstellen würden, wenn die Marktkräfte frei spielen könnten. Wenn Theorie und praktisches Erkennen nicht selten auseinander zu driften scheinen, liegt dies oft an den unterschiedlichen Zulässigkeiten von Annahmen, die Erkenntnisvoraussetzung sind. Es erschien aus diesem Grunde wichtig, den Rahmenbedingungen dieses Marktes größeres Augenmerk zu schenken.
Die Verquickung des Themas Immobilienmarkt mit dem Immobilienmanagement erfolgte aus der Erkenntnis, dass immobilienwirtschaftliche Konzepte – man denke zum Beispiel an das zunehmend immobilienorientierte Portfoliomanagement – einerseits Marktstrukturen prägen und andererseits von Marktverläufen geprägt werden. Die sehr eingehende Darstellung der Managementkonzepte mit ihrem Facettenreichtum zielte unter anderem darauf ab, ihre Anwendungsmöglichkeiten im Rahmen des Immobilienmanagements zu untersuchen und Aspekte ihrer möglichen Fortentwicklung aufzuzeigen. Darüber hinaus ging es um begriffliche Inhalte und gegenseitige Abgrenzungen, die Voraussetzung für praktische Handlungsstrategien sind.
Als drittes Gestaltungselement neben Markt und Management spielt die öffentliche Hand eine große Rolle. Mit zunehmender Globalisierung wird auch in der Immobilienwirtschaft - die mit der übrigen Wirtschaftswelt ja durch viele Interdependenzen verflochten ist - die daraus resultierende sinkende hoheitliche Regelungseffizienz aufgefangen durch öffentlich rechtliche und privat rechtliche Vertragskonstrukte. Diese zunehmende Durchlässigkeit der einstmals strikten Grenze zwischen dem hoheitlichen Handlungsraum öffentlich rechtlicher Körperschaften und der privatwirtschaftlich organisierten Lebensgestaltung, führte zwangsläufig zu Konstrukten die in einem konsensualen Miteinander in der Form der Public-Private-Partnership zum Ausdruck kommen. Der Wille zur partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Kommune und Immobilienunternehmen wird zusätzlich deshalb gefördert, weil Kommunen häufig fachlich, personell oder finanziell allein nicht in der Lage sind, städtebauliche Projekte zu schultern.
Beleuchtet wurden solche PPP-Konzepte aus der Perspektive der ökonomischen Vertragstheorie. Dabei bot sich an, diese Theorie am Musterbeispiel der Messestadt München Riem in einem Exkurs zu verifizieren.
Mai, 2005
die Autoren
1. Prof. Dr. Hansjörg Bach, Dekan, Leiter des Studiengang Immobilienwirtschaft an der Hochschule Nürtingen Geislingen,
2. Dr. Matthias Ottman, Geschäftsführer der Münchner Südhausbau, Dozent an der Ludwig-Maximilians-Universität München und an der Universität Augsburg
3. Dipl. Volksw. Erwin Sailer, wissenschaftlicher Beirat der der Deutschen Immobilien Akademie an der Universität Freiburg, Fachbuchautor
4. Frank Peter Unterreiner, freier Immobilienjournalist, schreibt u.a. für die FAZ
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DE, Geislingen
Dekan
Hochschule für Wirtschaft und Umwelt HFWU Fachgebiet Immobilienwirtschaft
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