Deutsche Gesetze rund um Sportwetten erklärt

Sportwetten erfreuen sich in Deutschland schon lange enormer Beliebtheit. Viele Fußball-Fans platzieren regelmäßig eine Sportwette auf den Sieg ihrer Lieblingsmannschaft. Trotz der seit vielen Jahrzehnten bestehenden Beliebtheit hat sich das Wettverhalten der Deutschen zuletzt stark verändert. Die urigen lokalen Wettbüros in Innenstädten haben zunehmend an Bedeutung verloren, stattdessen schließen Sportfans ihre Wetten nun im Internet ab. Aber ist dies überhaupt legal? Und auf welche Gesetze müssen sie dabei achten? Antworten auf diese Fragen bietet der folgende Artikel.

 

Sind Sportwetten in Deutschland legal?

Blickt man auf die Welt des Glücksspiels, lohnt es sich, zunächst die Frage zu beantworten, ob Sportwetten überhaupt legal sind. Hier haben wir gute Nachrichten: Ja, Sportwetten sind in Deutschland legal. Allerdings gibt es Ausnahmen. Denn wer in Deutschland Sportwetten anbieten möchte, muss dafür über eine Lizenz der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) verfügen.

Sucht man im Internet nach Anbietern von legalen Sportwetten, merkt man schnell, dass nicht jede Plattform über eine entsprechende Lizenz verfügt. Viele internationale Anbieter stellen deutschen Kunden Sportwetten-Angebote zur Verfügung, ohne die nationalen Gesetze zu beachten. Genutzt wird stattdessen häufig eine Lizenz der Malta Gaming Authority oder einer anderen angesehenen Glücksspielbehörde. Folglich sind internationale Anbieter nicht prinzipiell als schlechter anzusehen. Angesichts der größeren spielerischen Freiheiten sprechen noch immer Gründe dafür, sich für einen internationalen Anbieter zu entscheiden. Problematisch ist dabei die rechtliche Unsicherheit. Diese kann insbesondere im Streitfall zu einem Problem werden. Angst vor Strafen durch den deutschen Staat muss man sich als Spieler hingegen nicht haben.

 

Woran erkenne ich, ob ein Wettanbieter über eine deutsche Lizenz verfügt?

Es ist einfach zu erkennen, ob ein Wettportal über eine deutsche Lizenz verfügt. Alles, was man dafür tun muss? Auf der Startseite nach unten zu scrollen. Dort erscheint fast immer ein Logo der jeweiligen Lizenzbehörde sowie die Lizenznummer. Es gibt Plattformen, die ihre Webseite anders gestalten und bei denen Informationen zur Lizenz an anderer Stelle positioniert haben – allgemein gilt aber, dass die Anbieter wissen, welche wichtige Rolle die Lizenz spielt und darauf achten, dass die relevanten Informationen gut sichtbar präsentiert sind.

Nachdem man die Informationen zur Lizenz gefunden hat, sollte man dem Anbieter weiterhin nicht einfach blind vertrauen, sondern selbst nachprüfen, ob die Angaben der Wahrheit entsprechen. Betrüger können sich schließlich auch beliebige Lizenznummern ausdenken und diese angeben, um naive Kunden in die Falle zu locken. Werden keine Angaben zur Lizenz gemacht, sollte man eine  Plattform nicht nutzen. Derartige Anbieter verfolgen meist betrügerische Absichten. Zahlt man hier Geld ein, ist das Geld in vielen Fällen verloren.

Um zu prüfen, ob ein Anbieter über eine Lizenz der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder verfügt, muss man sich nur die Whitelist herunterladen. Diese steht auf der offiziellen GGL-Webseite. Die Whitelist dient nicht nur der Verifizierung des jeweiligen Anbieters, sondern kann auch genutzt werden, um andere in Deutschland lizenzierte Anbieter von Sportwetten finden.

Im Falle von internationalen Lizenzen erfolgt die Verifizierung in der Regel über die Lizenznummer. Diese kann auf dem Webportal der jeweiligen Behörde eingegeben werden, woraufhin die jeweiligen Informationen ersichtlich werden.

 

Glücksspielstaatsvertrag – das änderte sich 2021

Das Jahr 2021 war für das Online-Glücksspiel in Deutschland ein Wendejahr, da durch die Gesetzesänderungen erstmals eine landesweite Legalisierung erfolgte. Davor war das Online-Glücksspiel nur in Schleswig-Holstein legal. Dieser Sonderweg des Bundeslandes endete und wurde durch eine bundesweite Regelung ersetzt, die in der Folge, wie bei so vielen Gesetzesänderungen, stark diskutiert wurde.

Insbesondere Vertreter der Glücksspielbranche kritisierten die Änderungen, da sie in ihnen einen großen Wettbewerbsnachteil im Vergleich zu ausländischen Plattformen sahen. Dies gilt neben Sportwetten vor allem auch für Online Casinos, da diese durch eine Vielzahl an teilweise unnötig erscheinenden Vorgaben beschränkt werden. Positiv ist trotz der Kritik zu erwähnen, dass sich, anders als viele Experten vorhersagten, immer mehr Anbieter trotz der Einschränkungen für eine deutsche Glücksspiellizenz entscheiden.

 

Das sagt der Glücksspielstaatsvertrag zu Sportwetten

Der Glücksspielstaatsvertrag hat es sich zum Ziel gesetzt, Sportwetten so zu regulieren, dass die Suchtprävention und allgemeine Sicherheit der Spieler im Vordergrund stehen. Zudem sollen die Vorgaben Jugendliche vor den Gefahren des Online-Glücksspiels schützen.

Eine der wichtigsten Vorgaben des Gesetzes? Die Begrenzung des monatlichen Maximaleinzahlungsbetrags. Dieser liegt im Regelfall bei 1000 Euro. Dieses Limit gilt nicht pro Anbieter, sondern anbieterübergreifend. Die Einhaltung wird mittels einer zentralen Limitdatei sichergestellt. Gerade dieses Limit wurde oft kritisiert, da ein Pauschalbetrag von 1000 Euro angesichts der großen Einkommensunterschiede nicht sinnvoll ist. Wer mit mehr Geld Wetten abschließen will, muss auf internationale Anbieter zurückgreifen.

Auch die in den letzten Jahren immer beliebter gewordenen Wetten werden im Glücksspielstaatsvertrag eingeschränkt. Nur die im Gesetzestext vorgegebenen Wett-Typen sind für Live-Wetten zulässig. Hier sagt das Gesetz konkret, dass nur Wetten „auf das nächste Tor, den nächsten Satz oder einen ähnlichen Bestandteil eines Endergebnisses in Sportarten, in denen regelmäßig nur eine geringe Gesamtanzahl dieser Ereignisse im Laufe des Sportereignisses auftritt ...“ zulässig sind. Derartige Live-Wetten können damit nur auf Fußball, Hockey, Eishockey oder Volleyball abgeschlossen werden.

Kombi- beziehungsweise Systemwetten sind weiterhin erlaubt und werden durch den Glücksspielstaatsvertrag nicht eingeschränkt. Gleiches gilt auch für herkömmliche Einzelwetten wie zum Beispiel die Wette auf den Sieg eines Teams im Fußball. Dies gilt allerdings nicht für Wetten auf Spiele beziehungsweise Sportwettbewerbe, an denen überwiegend Minderjährige oder Amateure teilnehmen. Wetten auf derartige Sportveranstaltungen sind verboten.

 

Tipps für maximalen Spielspaß trotz strikter Vorgaben

Trotz der strikten Vorgaben des Glücksspielstaatsvertrags kann man mit Sportwetten in Deutschland viel Spaß haben. Klicken Sie diesen Link, um von wichtigen Tipps zu profitieren. Parallel zu den Tipps auf der Website sollten Sie zudem die folgenden Grundsätze beachten:

• Wichtige Vergleichskriterien bei der Plattformwahl beachten – dazu gehört die Auswahl an Wettmärkten, die verfügbaren Boni, der Kundenservice sowie die Benutzerfreundlichkeit der Webseite und App
• Newsletter abonnieren und Social-Media-Kanälen folgen, um zu Bonusangeboten auf dem neusten Stand zu bleiben
• das Kleingedruckte lesen – insbesondere bei Bonusangeboten
• die Grundsätze des verantwortungsvollen Glücksspiels beachten – besonders wichtig: Niemals unter dem Einfluss von Drogen oder Alkohol spielen und sich feste zeitliche und finanzielle Limits setzen

 

Fallen Steuern auf die Gewinne an?

Gute Nachrichten für alle Wettfans, die sich die Frage stellen, ob Einnahmen, die man mit dem Glücksspiel generiert, versteuert werden müssen: Die Antwort ist für Hobby-Zocker ein klares Nein. Die Gewinne müssen in der Steuererklärung angegeben werden. Anders sieht die Lage allerdings aus, wenn man seinen Lebensunterhalt mit Glücksspiel betreibt. In diesem Falle muss das Einkommen besteuert werden. Dies ist für Sportwetten wenig relevant, da es durch den „Hausvorteil“ der Betreiber ohnehin nicht möglich ist, langfristig Geld zu verdienen.

 

Verifizierung per Personalausweis zwingend erforderlich

Zur Sicherstellung des Schutzes von Minderjährigen und der Kontrolle des Spielverhaltens müssen Betreiber die folgenden Daten erheben.

●      Vor- und Nachname

●      Geburtsdatum und -ort

●      Anschrift

●      Einzahlungslimit pro Monat

 

Die Verifizierung erfolgt in der Regel per Personalausweis. Da die Angabe dieser Daten verpflichtend ist, kann man nicht anonym spielen. Wer seine Privatsphäre schützen möchte, muss auf spezielle No-KYC-Anbieter zurückgreifen und Zahlungen mit Kryptowährungen vornehmen. Es ist unwahrscheinlich, dass die deutschen Gesetze in der Zukunft ein anonymes Spielen ermöglichen werden.