Stellungnahme zum Szenariorahmen 2030
Stellungnahme zum Szenariorahmen 2030

Stellungnahme zum Szenariorahmen 2030

Beitrag, Deutsch, 16 Seiten, RENEWABLE.ENGINEERING

Autor: Bernhard Strohmayer

Herausgeber / Co-Autor: Prof. Dr.-Ing Michael Sterner

Erscheinungsdatum: 22.02.2016


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RENEWABLE.ENGINEERING

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Im Zieljahr des diskutierten Szenariorahmens 2030 wird die hohe Einspeisung erneuerbarer Energien (EE) die maßgebende Größe am Strommarkt darstellen. Zu diesem Zeitpunkt - aber auch bereits im vorhergehenden Jahrzehnt - geht es nicht mehr um eine Marktintegration von EE, sondern vielmehr um deren Auswirkung auf andere Marktteilnehmer, da EE dann die treibende und marktgestaltende Größe sind.

EE-Einspeisung in Direktvermarktung und in Form virtueller Kraftwerke (VKW) treiben die Marktmechanismen, die eine zuverlässige Deckung der Residuallast sicherstellen sollen. Dies zeichnet sich bereits heute im Strommarkt ab. Im Zuge der Digitalisierung der Energiewirtschaft werden im Jahr 2030 virtuelle Kraftwerke in Form von EE-Anlagen in Kombination mit Energiespeichern eine wesentliche Rolle spielen. Auch Stadtwerke werden sich zu universellen Dienstleistern in diesem Bereich weiterentwickelt haben. Diese Akteure werden die Erlöse der konventionellen Erzeugung weiter reduzieren. Sie agieren aktiv am Energy-Only-Markt (EOM), stellen Regelenergie und Systemdienstleistungen (SDL) günstig, dezentral und voraussichtlich auch exakter bereit als konventionelle Kraft- werke und bewerkstelligen zudem die Sektorenkopplung über Power-to-X (Power-to-Heat, Power-to- Gas, Power-to-Liquid, Power-to-Chemicals), die im Zuge der Dekarbonisierung von Wärme, Verkehr und Chemie immer wichtiger wird.

Dezentrale vernezte VKW werden durch die ÜNB im Entwurf des Szenariorahmens nicht ausreichend abgebildet, obwohl diese in Zukunft die höchste Gesamtleistung aller Erzeuger aufweisen und sich daher auf die Deckungsbeiträge der in 2030 noch notwendigen konventionellen Erzeugung auswirken. Die tatsächlichen Betriebsdauern konventioneller Anlagen sollten daher anhand ihrer Erlössituation ermittelt und zusätzlich mit Hilfe einer Stilllegungswahrscheinlichkeit abgebildet werden. Dies ist notwendig, da ihnen geordnete Ausstiegsoptionen aus dem EOM angeboten werden (z. B. Kapazitäts- und Klimareserve, ggf. Kohleausstiegsplan).  (...)

Bernhard Strohmayer

DE, Regensburg

Beratender Ingenieur/ Unternehmensberater

RENEWABLE.ENGINEERING

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