Alles beginnt mit Kommunikation
„Man kann nicht nicht kommunizieren“ sagte neunmalklug ein Wissenschaftler namens
Paul Watzlawik und der mußte es ja wissen, beschäftigte er sich doch als
Wissenschaftler und in vielen seiner Bücher mit Kommunikation. Selbst der
Schweigsame gibt immer etwas von sich und wenn es nur eine Geste, ein Minenspiel
ist. Nichts zu sagen zu einem Sachverhalt, kann manchmal wesentlich mehr bedeuten
und „aussagen“ als ein Wortschwall.
Eine andere Aussage ist allerdings sehr wohl möglich: Man kann gut oder schlecht
kommunizieren. Die Folgen davon sind jeweils deutlich zu erkennen. Nicht nur in einem
betrieblichen Umfeld spielt eine gute Kommunikation eine wesentliche Rolle. Über die
wichtigen Dinge so zu reden, das der/die jeweils andere auch verstehen kann, worum
es geht, rechtzeitig darüber reden, zu gemeinsamen Schlußfolgerungen zu kommen,
sich auch noch nachher an das Verabredete zu erinnern und noch besser sich auch
daran zu halten , das sind Merkmale einer guten Kommunikation überall auf der Welt.
Sehr ähnlich klar sind die Folgen von schlechter Kommunikation. Sie verursacht nicht
nur größere Probleme, sie führt auch häufig zu zwischenmenschlichen Spannungen,
selbst dort, wo man ursprünglich einmal über gute Beziehungen verfügte.
Leider ist die jeweilige Kommunikation, die wir mit einer bestimmten Person pflegen,
oftmals auch ein Spiegelbild der Beziehung, in der wir zu diesem Menschen stehen. Die
Frage, welches denn zuerst kommt, die schlechte (oder gute) Kommunikation oder die
spürbare Antipathie (bzw. Sympathie) ist oftmals die Frage noch dem Huhn und dem Ei.
Entscheidend ist am Ende, daß eine elementare Fähigkeit des Menschen, sich
verständlich zu machen, nicht mehr funktioniert (oder sehr gut) – und dies mit all seinen
verheerenden (oder erfreulichen) Konsequenzen.
Während das Privatleben in einem solchen Fall die Möglichkeit bietet, sich aus dem
Weg zu gehen (oder stets die Nähe zu suchen), sieht die Sache beruflich etwas anders
aus. Der positive Fall braucht uns hier nicht weiter zu beschäftigen. Dies ist der Stoff,
aus dem „gute Kollegen“ entstehen. Der unerfreuliche Fall führt jedoch zu anderen
Konsequenzen. Im beruflichen Alltag trifft man immer wieder aufeinander (gewollt oder
ungewollt) – und das zumeist in Besprechungen. Kein Wunder, wenn diese Anlässe manchmal eher freudlos ablaufen, wenn Feindschaften innig gepflegt werden, wenn
gemauert und taktiert wird, wenn keiner dem anderen auch nur den kleinsten Erfolg
gönnt. Und da sich Besprechungen in den letzten Jahren wundersam vermehrt haben,
sogar der Eindruck bei manchen Führungskräften bestehen kann, täglich fast nichts
anderes mehr zu machen, als an Besprechungen teilzunehmen, läßt sich das
Frustrationspotential leicht vorstellen, das heute in vielen Firmen täglich neu aufgestaut
wird.